Kommen wir jetzt zu den restlichen Bus-Marken. Da nehmen wir uns erst mal die deutschen vor, die jeweils deutlich schwächer vertreten waren als Setra. Nun gut, bei Setra müssen wir zugute halten, dass die schon immer rudelartig in Bockhorn vertreten waren, da kann tatsächlich keine weitere Bus-Marke mithalten! Aber was vielleicht der eine oder andere ältere Vertreter von Euch noch kennt, sind die Standard-Linienbusse der ersten Generation von ca. 1967 bis 1988 aus Deutschland, die noch fast bis ins neue Jahrtausend eben auch zu tausenden durch das Land gefahren sind und uns zuverlässig zur Schule und zur Arbeit gebracht haben. Einer der damals stärksten vertretenen Marken in diesem Bereich ist MAN gewesen, damals noch bzw. schon wieder ohne Büssing. Denn dieser Vertreter stammt aus der zweiten Hälfte der 70er Jahre:
Viele Büssing-Bus-Varianten haben zwar bei MAN eine neue Heimat gefunden, gerade durch die Anwendung des Standard-Bus-Systems, bei dem viele konzeptionellen Bestandteile einfach gleich sind. Es ging damals um eine Entlastung der Werkstattkapazitäten bei den Verkehrsbetrieben, wo man notfalls in einen MAN auch Mercedes-Bestandteile einbauen konnte. Hauptsache, der Bus steht im Schüler- oder Berufsverkehr zur Verfügung. Dieser Büssing nach dem Standard-I-Konzept aus den späten 60er Jahren tauchte schon mehrfach auf den größeren Bus-Treffen und eben auch hier in Bockhorn im Juni 2022 auf:
Von Magirus kam dieser kleine Bus:
Und mit diesem kurzem Neoplan N 208 Jetliner kommen wir zu einem Problemfall. Nicht dieser Bus an sich, sondern eher die Marke! Neoplan gab sich immer als sehr, um nicht zu sagen „extrem“ zukunftsorientiert. Sie haben um die Jahrtausendwende herum den Markenspruch herausgegeben „ Der Zukunft einen Schritt voraus“. Nur leider kann man das auch so anwenden: Wenn man der Zukunft einen Schritt voraus ist, dann ist das alles leider unausgegoren will sagen da klappt gar nichts mehr! Im Gegensatz zu den gediegenen Setras, die alles andere als hinterwäldlerisch galten, hat sich Neoplan viele Kunden langfristig verscherzt durch eben nicht ausgereifte Technik. Viele Verkehrsbetriebe und auch Reisebüros hatten folgenden Spruch auf den Lippen (aus Sicht von der Neoplan Geschäftsführung): „Wir bauen dem Kunden auch eine Tür ins Dach, Hauptsache, der Kunde bezahlt es“ Das bedeutet, dass es Neoplan völlig egal war, was da für ein theoretischer Blödsinn in die Busse eingebaut wurde. Es gab auch noch einen anderen Spruch von Seiten der Verkehrsbetriebe: „Morgens Neoplan, abends Bundesbahn“! Naja, hören wir damit mal auf. Schließlich soll sich fast zum Schluss des großen Veranstaltungsberichts niemand aufregen! Wir wollen hier schließlich genießen! So, und nun also der Neoplan N 208 Jetliner aus den 80er Jahren, genau genommen 1981 bis 1986er Bauzeitraum mit diesem Kühlergrill:
Äußerlich angepasst an dieses Neoplan-Design kam dieses Wohnmobil der größeren Sorte vorgefahren:
Das wird wohl der Hersteller-Name sein:
Ich kann mich daran erinnern, dass bei der ersten reinen Nutzfahrzeug-IAA im Mai 1992 in Hannover so ein Konzept-Fahrzeug stand, das war nämlich dieses Ding hier! Vielleicht kann sich der Ein oder Andere von Euch noch daran erinnern. So wie es aussieht, war dieses Fahrzeug damals als Ideenträger angesehen. Von daher könnte der in Bockhorn gesichtete Wagen tatsächlich eine weitere Evolutionsstufe davon sein:
Hier weitere Details bzw. die Heckansicht und auch seine Abfahrt am frühen Sonntag-Morgen des 12.06.2022:
Von Mercedes kam auf Basis einer Frontlenker-LKW-Ableitung dieser Bus aus den frühen 50er Jahren. Es handelt sich um das Modell OP 311:
Und ein Mercedes O 321 H mit Heckmotor und sehr luxuriöser Innenausstattung, die mir allerdings nicht gezeigt werden konnte:
In Ostdeutschland sprich der DDR fuhren bis zur Wende im Herbst 1989 noch diese Ikarus-Busse vom Typ 55 (Reisebus) und 66 (Stadt- und Überlandlinienbus):