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BeitragVerfasst: Fr 20. Jul 2018, 10:32 
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Heute soll nun endlich der schon lange von mir angekündigte Tourbericht meiner Balkan-Reise vom 19. bis 30. Mai 2018 erfolgen! Nachdem ich ja schon im Oldtimer-Bereich unter MAN F8 einen dezenten Hinweis gebracht habe und auch schon im ersten Beitrag zum Büssing-Treffen vom Juni 2018 gesagt habe, dass ich dabei bin, die Fotos vorzusortieren und zu bearbeiten, bin ich nun endlich fertig geworden mit dieser gewaltigen Vorarbeit! Und ich muss sagen, es war auch wirklich eine lange harte Arbeit! Aber das Ergebnis, denke ich, kann sich sehen lassen! Davon werdet Ihr auch gleich profitieren, wartet es nur ab!

Ich sollte vielleicht am Anfang die Reiseroute erwähnen, handelt es sich doch um eine Rundreise, die mit einem Busunternehmen aus Ostfriesland in Kooperation mit einem anderen Doppel-Unternehmen aus der Region Braunschweig/Helmstedt durchgeführt wurde. Wir sind mit dem folgenden Doppeldecker Van Hool Astromega TX 24 gefahren, einem echten Geschoß auf rd. 14 Metern. Wir sehen ihn hier vor dem vorletzten Sammelaufnahmepunkt in Magdeburg-Ottersleben am 19. Mai, denn die Reise hatte insgesamt ca. 15 Aufnahmesammelpunkte zu bieten, weil jedes Hauptgebiet von Janssen Reisen in Ostfriesland und südöstliches Niedersachsen durch Fuhrmann-Mundstock-Reisen separat aufgesucht werden musste:

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Die eigentliche Rundreise durch den Balkan beinhaltete außer dem Kosovo alle heute selbständigen ehemaligen Teilrepubliken von Jugoslawien, also Slowenijen, Kroatien, Bosnien-Herzegowina, Montenegro und Mazedonien und auch das schon immer selbständige Albanien direkt südlich daran angrenzend. Zum besseren Verständnis hier die Geologger-Ansicht der Reise, die wir entgegen dem Uhrzeigersinn gefahren sind (also über Zagreb im Norden, dann bei Slavonski Brod rüber nach Bosnien-Herzegowina, Sarajevo, Mostar, Dubrovnik, Bucht von Kotor, Tirana, Durres, Elbasan in Albanien, Ohrid-See und Skopje in Mazedonien, Belgrad und wieder zurück nach Zagreb und Österreich). Die An- und Abreise ging über die Autobahn nach München und dann bei Salzburg nach Österreich rein. Übernachtungsort in Österreich war jeweils in Flachau/Wagrain ca. 50 km südlich von Salzburg. Man sieht die eigentliche Route kaum noch durch die blaue Linie, sondern eher durch die Verkettung zahlreicher Fotosymbole - d. h. nichts anderes, als dass ich unterwegs sehr viele Fotos gemacht habe, nämlich insgesamt 4.488, von denen jetzt ca. 730 gezeigt werden sollen:

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Da das Einzugsgebiet von Fuhrmann-Mundstock so groß ist, ging die Fahrt nicht direkt von Hannover aus über die A7 bis Würzburg, sondern wir fuhren über die A2 an Helmstedt vorbei Richtung Magdeburg, von da auf die A14 nach Könnern zum letzten Aufnahmesammelpunkt und weiter über das Schkeuditzer Kreuz bei Leipzig auf die A9 Richtung München. In Helmstedt/Marienborn haben wir dann eine seit 30.06.1990 aufgelassene Grenzabfertigungsanlage gesehen. Wir haben aber auf der Reise über 10 Grenzkontrollen über uns ergehen lassen müssen. Denn jedes Mal ging es über die Ausreise aus einem Land und die gleichzeitig stattfindende Einreise ins nächste Land (also auch das volle Programm jeweils zwischen den ehemaligen Teilrepubliken mit Zeiten zwischen 10 Minuten und 2 Stunden!)! Insgesamt sind wir über 5.000 km in 12 Tagen gefahren, da kommt allerhand Sehenswertes zusammen! Hier aber erst mal die ehemalige GÜST Marienborn:

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Da sieht man auch schon die Heckansicht eines sehr rundlichen Wohnmobils auf Mercedes TN-Basis, den ich dann auch von vorne fotografieren konnte:

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Auf dem Rasthof in Könnern konnte man auch bereits interessante Fahrzeuge antreffen:

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Wer den soeben gesehenen Volvo FH für was Älteres hält, wird in Kürze eines Besseren belehrt!

Wie man sieht, sitze ich ganz vorne im Bus im Oberdeck des Doppeldeckers. Wenn man sich nochmal das Foto vom Doppeldecker selbst ansieht, dann erkennt man, dass seine Fenster komplett abgedunkelt sind und somit ist es für den Fotoapparat nicht ganz einfach gewesen, mit der dadurch bedingten Dunkelheit gegenüber dem eigentlichen Licht zurecht zu kommen. Will sagen, dass ich fast jedes Foto, was ich aus dem Bus heraus angefertigt habe, nachbearbeiten musste. Ich werde hin und wieder Extrem-Beispiele bringen, wie die Fotos vor und nach der Bearbeitung ausgesehen haben. Es ist manchmal unglaublich, was ich da noch herausholen konnte. Es wäre aber auch wirklich zu schade gewesen, wenn mir das nicht gelungen wäre, denn die Fotomotive (sei es Landschaft oder auch gerade die wirklich sehr vielen alten LKW aus europäischer Produktion) sind alle ein Fotomotiv wert! Denn es war wirklich eine echte Zeitreise in die 80er Jahre, teilweise sogar in die 60er Jahre! Und von den vielen osteuropäischen Lizenz- oder auch Eigenanfertigungen reden wir gar nicht erst, da kommt auch eine erstaunliche Menge zusammen! Selbst bei ALGA in Sittensen bekommt man das heute nicht mehr so hin, wie es sich im Balkan derzeit zeigt! Ca 80 % der hier im Bericht gezeigten Fotos sind aus dem fahrenden Bus heraus aufgenommen worden. Jetzt braucht Ihr nur noch 730 Fotos mal 80 % zu nehmen, dann wisst Ihr, wie viele Fotos ich nachbearbeiten musste (Zuschnitte, Helligkeit und Farbverfälschungen durch die getönte Windschutzscheibe beseitigen)! Das ist dann eben auch der Beweis für die lange Vorbereitungszeit für diesen Tourbericht!

Der Balkan ist dann auch für viele Fahrzeuge aus Westeuropa der letzte Aufenthalt gewesen und so sieht man viele Schrottplätze entlang der Hauptstraße - hin und wieder tauchte die Frage auf: "Ist das Kunst oder kann das weg?"! Nämlich immer dann, wenn man so etwas gesehen hat:

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Wir sehen hier bereits links einen MAN F8 und rechts in rot einen F90! Das war bereits ein kleiner Vorgriff auf den 3. Tag zwischen Sarajevo und Mostar. Und gleich kommt noch viel mehr vom ersten Tag auf der Autobahn!

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Bis dann

Clemens


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Verfasst: Fr 20. Jul 2018, 10:32 


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BeitragVerfasst: Fr 20. Jul 2018, 10:58 
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Ich muss auch dazu sagen, dass es bei mir sehr schnell gehen musste mit dem Fotografieren! Warum? Nun, das ist ganz einfach: Denn glaubt Ihr etwa wirklich, dass der Busfahrer extra für mich anhält, wenn ich da am Straßenrand etwas Attraktives an LKW gesehen habe? Ne, von wegen! Ich war eigentlich immer auf der Lauer, weil ich geahnt habe, dass dort sehr viel altes Zeugs rumsteht, ganz davon abgesehen, dass ja auch der laufende Gegenverkehr sehr interessant war und ebenfalls von mir fotografiert wurde! Also hieß es, immer die Kamera bereit halten, denn wenn ich etwas gesehen habe, hieß es, ganz schnell die Kamera anstellen, anvisieren und draufhalten, ansonsten ist das Fotomotiv wieder vorbei und wir sind an keiner einzigen Stelle (bis auf den Bereich Hannover bis Zagreb) ein zweites Mal vorbei gekommen! Was also nicht fotografiert wurde, bleibt höchstens noch in Erinnerung, aber mehr eben auch nicht, also wäre das sehr schade gewesen!

Und das war noch nicht alles an Einschränkungen: Denn in Dubrovnik ist mir auch noch das Ladegerät für meine Akkus für die Kamera kaputtgegangen, so dass ich ab dem 5. Tag mit den vorhandenen aufgeladenen Akkus für noch volle 8 Tage auskommen musste. Das war also ein zweischneidiges Schwert - auf der einen Seite immer leerer werdende Akkus, auf der anderen Seite gerade ab dem 6. Tag in Montenegro, Albanien und Mazedonien nicht enden wollende Fotomotive für unser Forum! Und das ich mir (wie auch drei anderen Passagieren ebenfalls!) in Sarajevo eine mehr oder weniger heftige Magen-Darm-Grippe eingehandelt hatte, die mich ein paar Tage in Beschlag genommen hatte, darüber hinaus auch noch die Speicherkarte rumgezickt hatte bis ich mir ausgerechnet in Skhodra (Albanien) für 12 EUR eine neue Speicherkarte kaufen konnte, hat mich dann auch alles mehr oder weniger eingeschränkt! Vor diesem Hintergrund ist es echt erstaunlich, dass ich noch so viele Fotos (nämlich rd. 5.000 Stück wie schon im ersten Beitrag erwähnt) anfertigen konnte! Aber irgendwie habe ich mir gesagt, dass ich hier eh nur einmal langkomme, also reiß dich am Riemen und sieh zu, wie du das hier alles auf die Reihe bekommst! Denn ich wollte auch Euch nichts vorenthalten und nach Abschluss des Gesamtberichts, der insgesamt 3 Tage für das Schreiben benötigen wird, werdet Ihr mit Sicherheit auch sagen, dass es schade gewesen wäre, wenn diese Fotos nicht hätten gezeigt werden können!

Genug gelabert, hier mal die weiteren attraktiven Fahrzeugfotos vom Anreisetag über die A2 bis Magdeburg, A14 bis Leipzig, A9 bis München und dann weiter an Salzburg vorbei rein nach Österreich bis zum ersten Übernachtungsort Wagrain/Flachau:

Bleiben wir bei Wohnmobilen auf Mercedes TN-Basis:

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Ebenfalls von Mercedes hier ein Rettungswagen auf E-Klasse-Basis:

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Wohlgemerkt, der 19. Mai war ein Samstag und trotzdem können einem dort Betonmischer begegnen, auch so schwere Jungs wie dieser Vierachser auf MAN F 2000 evo-Basis:

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Sicher, so ganz neu war der jetzt auch nicht mehr (Bauzeitraum 1998 bis 2002)! Aber dieses Wohnmobil auf Heckmotor-Bus-Basis vom Typ MAN HOC 535 aus den 60er Jahren hat doch auch was Feines an sich oder etwa nicht?

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Auch eine Wellblechhütte vom Typ Citroen HY ist nicht zu verachten:

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Noch kleiner wird es mit diesem Wohnmobil auf VW T2b-Basis von Westfalia. Wenn mich nicht alles täuscht, habe ich genau dieses Fahrzeug auf der Rückfahrt am 30. Mai wieder auf der deutschen Autobahn angetroffen, da war auch er auf der Heimreise:

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So einen schweren Klopper auf Mercedes SK 94-Basis sieht man in Deutschland auch nicht mehr alle Tage (Autobahn-Baustelle)! Aber nach dieser Reise weiß ich wenigstens, wo sie jetzt in aller Regel zu finden sind ...!

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In Deutschland wird zumindest noch Neuware ausgeliefert:

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Lebende Tiere werden hiermit transportiert:

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Schwertransporte habe ich ebenfalls gesehen:

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Das war es vom Anreisetag! Gleich geht es weiter mit dem 2. Tag! Wo das genau war, sage ich im nächsten Beitrag!

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Bis dann

Clemens


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BeitragVerfasst: Fr 20. Jul 2018, 10:58 
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Jetzt geht es mit der Route Wagrain (Österreich) über Slowenjien, an Zagreb (Kroatien) vorbei nach Slavonski Brod rüber nach Bosnien-Hercegowina und dann weiter in die dortige Hauptstadt Sajarevo!

Wir können uns auch durchaus die Strecke Wagrain/Flachau bis zur slowenischen Grenze ansehen, das Alpenpanorama hat durchaus einiges zu bieten:

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Die Grenze Österreich - Slowenijen befindet sich innerhalb des Karawanken-Tunnels (ca. 10 km lang). Damit sich keine Unglücke wiederholen können wie schon in so manchen österreichischem Autobahn-Tunnel, müssen vor Einfahrt in den Tunnel (auf beiden Seiten übrigens!) die LKW und Busse, somit auch unser Bus, eine Thermo-Kontrolle über sich ergehen lassen. Das Nutzfahrzeug fährt also langsam mit 10 km/h an unsichtbaren Scannern entlang und wenn dann am Kontrollbildschirm eine zu helle Stelle auftaucht, wird das Fahrzeug herausgefischt:

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Und nur, wenn alles ok ist, dann sieht man als Fahrer (oder Fahrgast) den eigentlichen Tunnelmund des Karawanken-Tunnels:

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Kaum auf slowenischer Seite angekommen, stehen schon attraktive LKW bereit - im übrigen muss man dazu sagen, dass Slowenijen als einzige ehemalige Teilrepublik Jugoslwawiens offiziell den Euro bekommen hat. Zwar hat Montenegro auch den Euro eingeführt, der wird aber von europäischer Seite her nur geduldet, denn Montenegro gehört nicht zur EU (Slowenijen und Kroatien schon)! Kroatien hat seine eigene Währung, den Kunar, Serbien hingegen verwendet nach wie vor eine neue Variante des Dinar:

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Der Milchtransport muss auch in Slowenjien am Sonntag durchgeführt werden, ansonsten wird die Milch sauer ...!

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Die Autobahnschilder in Slowenijen:

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Alles neu gebaut, seit Slowenjien in der EU ist:

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Ups - die erste größere Kontrolle! Bei Slowenjien raus, bei Kroatien rein und bitte immer die richtigen Papiere dabei haben, ansonsten kann es bei 34 Personen recht lange dauern:

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In Kroatien wird naturgemäß auf andere Städte hingewiesen - man versucht halt krampfhaft, sich von den anderen abzusondern, auch wenn es manchmal eher abstrus wirkt:

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Kaum auf kroatischer Seite angekommen, sehe ich schon den ersten osteuropäischen Oldtimer-Vertreter im Nutzfahrzeugbereich - einen älteren TAM-Transporter Edit vom 02.05.2020 (wenn gleich auch ein wenig spät :P ): Es ist ein IMV 1000, der in den 60er Jahren mit DKW-Hilfe und eines Zweitaktmotors von denen gemeinsam entwickelt wurde. In Österreich wurde er als "Donau 1000" angeboten, in Deutschland aber nicht. Als IMV 1000 ist er hingegen im ehemaligen Jugoslawien verkauft worden, später aber mit einem Renault-Motor ausgestattet worden! Das habe ich aus dem Buch "Kraft der vier Ringe" zur gesamten Nutzfahrzeughistorie des Auto-Union-Konzerns (DKW/AUDI/WANDERER/HORCH/NSU) aus dem Verlag Kraftakt erfahren!

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Selbst dort sieht man die VW T2b, wobei ich hier mir nicht sicher bin, ob das nicht sogar ein T2c aus brasilianischer Produktion sein könnte (leider nur von hinten möglich gewesen, weil er dann abgebogen ist:

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Bis dann

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BeitragVerfasst: Fr 20. Jul 2018, 11:34 
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Also ehrlich - auf einen International-Frontlenker aus den USA als umgebautes Wohnmobil wäre ich auf einer kroatischen Autobahn am Sonntag nun wirklich nicht gekommen:

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Auch dieser Transport ist eher ungewöhnlich:

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Noch 109 km bis Slavonski Brod, der Grenzstadt zum nördlichen Bosnien-Herzegownia:

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OK, kürzen wir das mal ab, hier ist der Abzweig zur Grenze auf der Autobahn bei Slawonski Brod:

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Und da ist die Grenze dann auch schon! Der Verkehr wird von der Autobahn direkt zur Grenze geführt, damit es kein Chaos gibt in der Stadt! Aber Chaos hat es dann auch an dieser Grenze gegeben, jedenfalls haben wir hier ca. 1 Stunde gebraucht (aber NUR für die Ausreise aus Kroatien!) - dann ging es zur offiziellen Einreise nach Bosnien-Hercegowina:

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Wenn man ganz genau hinschaut, dann sieht man hinten in der Mitte ganz klein einen Flixbus - ob die wohl die Grenzabfertigungszeit mit in die Fahrtzeit eingeplant haben? Ansonsten holt er diese Verspätung nicht mehr auf! Geschätzt wird er nämlich drei Stunden gebraucht haben, um hier durchzukommen! Die Gegenrichtung war nämlich deutlich voller als unsere eigene Richtung:

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Die Grenze zwischen Kroatien und Bosnien-Hercegowina wird durch einen breiten Fluß getrennt, über den eine Brücke führt:

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Und ca. 500 Meter weiter ist dann auch das Einreisehäuschen für Bosnien-Hercegowina:

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Und in der Stadt Brod (dieses Mal ohne den Zusatz "Slavonski", denn der gehört zu Kroatien!) stehen dann auch schon die ersten gebrauchten Fahrzeuge aus Westeuropa, hier als Beispiel ein Mercedes NG II 2235 6x6:

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Auch ein paar österreichische Busse von Volvo-Steyr sind zu sehen:

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Aber eben nicht nur, auch gebrauchte Busse aus Deutschland. Möglicherweise kommt dieser Mercedes O 305 aus Solingen (zumindest noch der Rest davon), bin mir aber nicht ganz so sicher:

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So, und jetzt festhalten Leute, im nächsten Beitrag kommt Geschichte zum Anfassen! Aber sagt hinterher nicht, ich hätte euch nicht gewarnt!

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Bis dann

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BeitragVerfasst: Fr 20. Jul 2018, 11:48 
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Denn jetzt sehen wir, was der Jugoslawien-Krieg so mit sich gebracht hat - wohlgemerkt, wir sind hier auf der Hauptstraße von Zagreb (Kroatien) nach Sarajevo (Bosnien-Hercegowina)! Es gibt auf bosnischer Seite keine Autobahn bzw. diese wird zwar schon über 100 km vor Sajarevo angekündigt, davon sind aber bislang nur die letzten 20 km direkt vor Sajajevo fertig! Aber diese Bilder hier stammen aus dem kroatisch-bosnischen Grenzgebiet und sie zeigen Bilder, bei denen einem der Atem stockt, denn hier gibt es wirklich Geschichte zum Anfassen!

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Viele dieser Orte gibt es nicht mehr, sie sind komplett verlassen worden von der ehemaligen Bevölkerung! Wer damals nicht von Scharfschützen umgebracht wurde im Zeitraum 1992 bis 1995, der hat die Gegend so schnell wie möglich verlassen, ist also geflüchtet. Auch sind die Friedhöfe für die Verhältnisse dieser Orte relativ groß! Und das ist kein Wunder, sind doch die meisten der Einwohner dieser Orte tatsächlich umgebracht worden! Da so viele geflüchtet sind, dürfen die Häuser nicht abgerissen werden, da ja der ehemalige Besitzer immer noch zurück kommen könnte! Aber das wird wohl bei diesen Häusern nicht mehr geschehen. Nach mindestens 23 Jahren wächst Gras über die Sache und zwar im wahrsten Sinne des Wortes! Einige wenige haben tatsächlich direkt neben solchen Häusern sich neue Häuser gebaut! Da sage ich doch mal glatt, dass es garantiert nicht die ehemaligen Besitzer der Ruinen sind, denn dann hätten sie ja das Recht auf Abriß des alten Hauses gehabt und wer schaut sich das als rechtmäßiger Besitzer denn so lange wohl an? Da wird dann einfach neu gebaut! Nein, wenn ein neues Haus direkt neben einer Ruine steht, dann ist das ein ganz anderer Besitzer, der keine Angst hat, dass er nach wie vor im Krisengebiet lebt, denn theroetisch könnte ein Krieg dort immer wieder neu anfangen, denn im Grunde genommen sind die Gruppen immer noch verfeindet!

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Manche Situation ist einfach nur pervers - schaut Euch bitte mal das Ortseingangsschild an (novo heißt "neu")! Es weist darauf hin, dass hier ein Ort neu gebaut wurde! Aber leider ist der Ort VOR dem Bosnien-Krieg entstanden und wurde wieder komplett entvölkert! Der Ort Selo musste also zum zweiten Mal an einem anderen Ort neu gebaut werden ...:

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Diese Anblicke sind einfach nur gruselig und ich möchte nicht wissen, wie das nachts bei Dunkelheit wirkt, wenn der eigene Scheinwerfer des Autos diese Häuser anleuchtet ...! :o

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Wohlgemerkt - heutzutage wird man da einfach mit dem Reisebus entlanggeschaukelt! Aber in der Zeit 1992 bis 1995 sind da wirklich die Fetzen geflogen!

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Ich habe lange überlegt, ob ich diese Bilder hier zeigen soll, aber wenn das nun mal die Hauptroute zwischen Zagreb und Sarajevo ist, dann kann man da nicht so einfach zur Tagesordnung übergehen - diese Bilder gehören hier hin! Nebenbei bemerkt, wurde es im Bus an dieser Stelle auch merklich ruhiger und die Leute haben nicht etwa gepennt!

So, das soll es jetzt mit Geschichte gewesen sein; erst in Sarajevo und Mostar werden wir noch einige zerschossene Häuser wieder antreffen!

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Bis dann

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