Fotomonsters LKW-Fotoforum

Innen sieht es so aus - wir sehen hier ein Schiff, das ca. 300 Meter lang ist und im September für Norwegien ausgeliefert wird! Es sieht schon ziemlich komplett aus. Das liegt aber daran, dass man den späteren Touristeneingang hier als Eingang für komplett eingerichtete Kabinenanlieferung nimmt. Das heißt nichts anderes, als dass die Kabinen und alles Weitere völlig komplett fertig angeliefert wird und mittels Verschub innerhalb des Schiffes an seinen vorgesehenen Platz kommt. Der Einschub findet also in Etage Nr. 5 statt (das Schiff selbst hat 13 Etagen, wenn es fertiggestellt ist):







Die Kräne stammen aus der ehemaligen DDR und sind ein Kompensationsgeschäft in den späten 60er / frühen 70er Jahre für eine größere Schiffsladung nach Russland gewesen:





Die reine Bauzeit ist aufgrund perfekt abgestimmter Logistikplanung mit 14 Monaten insgesamt recht kurz gehalten. Allerdings beansprucht die Gesamtdurchführung von der ersten Kontaktaufnahme des Kunden bis zur Auslieferung ca. 36 Monate. Jetzt, wo die Kreuzfahrtschiffe quasi in Serie gebaut werden (bis zu sieben baugleiche gibt es von mancher Baureihe für die selbe Reederei), sind die Auftragsbücher allerdings schon bis 2024 ausgelastet. Die Meyer-Werft selbst baut seit 1985 nur noch Kreuzfahrtschiffe; früher haben sie auch Tankschiffe gebaut und ganz früher auch noch ganz andere Schiffe (Treidelschiffe, von denen ich nachher noch eins zeige in Papenburgs Innenstadt am Kanal entlang).

Aber jetzt machen wir erst mal ein kleines Spielchen - versucht doch bitte mal, diesen Herrn ...



... auf diesem Foto wiederzufinden (er ist dort tatsächlich zu sehen!) - das zeigt die wahnsinnig großen Dimensionen, bei denen ein Mensch wirklich zur kleinen Kreatur wird:





Hier sind wir in der "kleineren" Halle mit "nur" 400 Metern Gesamtlänge (die Höhe ist übrigens bei beiden identisch mit 130 Metern). In dieser Halle hatte noch drei Wochen zuvor ein fertiges Schiff gestanden, das vor unserem Besuch gerade ausgeliefert wurde. Aber da die Auftragsbücher so voll sind, sehen wir hier bereits die Arbeiten am baugleichen Nachfolgeschiff der gleichen Serie:



Jedes Schiff besteht aus 90 Blöcken; das hier ist einer davon:



Jetzt kommen noch ein paar theoretische Infos z. T. in Form von Informationstafeln dazu - hier sehen wir z. B. das gesamte Gelände im Überblick. Hinten rechts die große Halle mit 500 Metern, in der Mitte quer die kleine Halle mit 400 Metern und direkt davor ein (damals) zur Auslieferung anstehendes Schiff:



Hier als Modell:



Während der Werksführung bekommt man von jeder Baureihe auch ein Modell im Maßstab 1 : 100 zu Gesicht, aber glaubt mir, sollte man auf die Idee kommen, eine Dampflok im gleichen Maßstab daneben zu halten, dann wird das eine richtig peinliche Angelegenheit her (für die Dampflok wohlgemerkt!). Denn diese Pötte hier sind schon in diesem Maßstab mehrere Meter groß:



So sieht ein aktuelles Kreuzfahrtschiff von innen aus mitsamt seinem ganzen Technikgedöns:



Hier eine Ausschnittsvergrößerung:

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Bis dann

Clemens

Ja, was haben wir denn noch so alles von Papenburg gesehen? Nun, z. B. auch den alten Standort mitten in der Stadt Papenburg. Das alte Gelände hat den Anforderungen schon Mitte der 80er Jahre nicht mehr entsprochen und so ist man an die nördliche Peripherie gezogen. Man hatte sogar in Erwägung gezogen, nach Emden zu gehen. Aber das hat die Stadt Emden abgelehnt mit dem Hinweis, dass es nicht genug Arbeitsplätze in der Region Emden gab / gibt! Denn in Emden gab es schon seit den 60er Jahren das VW-Werk, in dem aktuell der Passat gebaut wird und auch alles nach Übersee von dort aus verschifft wird. Man wäre sich da vermutlich zu sehr in die Quere gekommen aus wirtschaftlicher Sicht. Von daher profitiert die gesamte Stadt Papenburg und die Region von einer sehr niedrigen Arbeitslosenquote (aktuell bei 2 % liegend). Zum Vergleich - Niedersachsen gesamt hat derzeit 5 % Arbeitslosenquote zu bieten. Aber Papenburg liegt seit den 80er Jahren schon immer auf dem Arbeitslosennivau von Bayern oder Baden-Württemberg (es liegt übrigens seit den 70er Jahren auch an der Schnittstelle zwischen Ostfriesland und dem Emsland, als der neue 70 km lange Landkreis sich gebildet hatte):



Das gesamte alte Gelände wurde umgebaut und ist jetzt im südlichen Abschnitt fast im holländischen Stil errichtet worden:





Eine Freiwillige Feuerwehr hat Papenburg natürlich auch noch:





Und es gibt auch eine Malteser-Station direkt in Papenburgs Mitte:





Und wenn man nicht aufpasst auf seinen touristischen Pfaden, dann kommt man der Mercedes-Versuchsstrecke zu nahe! Aber die haben aufgepasst - selbst auf der Brücke, die die Versuchsstrecke überquert, kann man keine Fotos machen:





Ansonsten führen mehrere Kanäle durch Papenburg, die im übrigen durch nichts abgetrennt sind von den normalen Straßen - wer im Winter bei Glatteis nicht aufpasst, landet im Kanal!









Das ist der Anfang der Meyer-Werft vor hunderten von Jahren zu sehen - ein so genanntes Treidelschiff. Mangels Motorantrieb hat man sich im späteren Mittelalter mittels Schleppstangen, die man an Pferden beiderseits des Kanals hat laufen lassen, die Schiffe mitsamt der Ladung (fast immer damals abgestochener Torf) überhaupt bewegen können:



Weil Papenburg eben so viel mit Schiffen zu tun hat, haben sich dort schon frühzeitig auch viele Kapitäne mit ihren Familien niedergelassen. Man hat aktuell ein Neubaugebiet mit einzelnen Wohnhäusern als gesamtes Gebiet zum "Kapitänsviertel" benannt und zwar nach Kapitänen aus der dortigen Region, allerdings von Leuten von vor mehreren Jahrhunderten:

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Bis dann

Clemens

LKW sind natürlich auch durch Papenburg gefahren - hier sehen wir zwei kleine Mercedes Axor MP2 und MP3 als Absetzkipper:





Unmittelbar in Nähe der Mercedes-Versuchsstrecke ist mir dieser MAN begegnet:



Aber nicht nur der - insgesamt wird Papenburg auch von ganz anderen Branchen angesteuert, z. B. gibt es zahlreiche Gärtnereien, die ihr Saatgut in alle Welt verteilen und jeden Tag kommen -zig LKW und holen die Ware ab. Als wir so ca. gegen 14 Uhr dort langgefahren sind, waren die meisten allerdings schon wieder weg. Nur ein paar standen dort noch herum:











Kurz vor unserer Abfahrt war noch ein bisschen Zeit und ich konnte in der Nähe der alten Meyer-Werft auch noch ein paar interessante LKW fotografieren:









Wie das halt so ist - die Abfahrtszeit des eigenen Busses kommt immer näher und während man an seinem bisherigen Standort in Papenburg auf attraktive LKW gewartet hat und bis auf diese vier gezeigten Exemplare nichts weiter Brauchbares vorbei kommt, geht man halt los in Richtung des Busses. Kaum geht man los, hört man hinter sich etwas Schweres und Lautes - ich drehe mich um und kann noch so gerade eben eine vierachsige Scania-Zugmaschine schräg von hinten erwischen:

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Bis dann

Clemens

Die Rückfahrt verlief dann wieder ab Papenburg über die Autobahn 28 an Leer vorbei Richtung Bremen, dort bis zur A 1 und weiter auf die A 27 Richtung Verden/Hannover. Man kann sich ja vorstellen, dass (da die Sonne von der richtigen Seite kam) dort relativ viele attraktive LKW-Fotos entstanden sind. Gerade und vor allem auch in den Baustellen hat man zahlreiches Arbeitsgerät vorfinden können:









Hin und wieder muss die Fahrbahn auch mal wieder gereinigt werden; das erledigt der "kleine" Unimog:



Ein schon etwas älteres Schätzchen in Form eines MAN F 2000 aus der Zeit 1994 bis 1998 zeigt sich hier als umgemodelter Auto-Transporter:



Auch der Rest ist recht interessant, markenunabhängig wohlgemerkt:













Wenn man von der A 28 aus Richtung Delmenhorst auf die A 1 in Richtung Bremer Kreuz fährt, hat man diesen Anblick einer Truckstore-Filiale:

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Bis dann

Clemens

Letzte Worte und auch letzte Bilder aus diesem Tourbericht sollen jetzt von einer Raststätte entlang der Autobahn 27 kurz vor Verden kommen - da war auch allerhand los. Was mir wirklich (auch schon von der Belgien-Tour einen Thread tiefer hier bei uns) aufgefallen ist, ist die unwahrscheinlich hohe Anzahl an Volvo FH New-Zugmaschinen im Schwerlastbereich:





Na, ob der Kran dazu gehört hat?



Nicht zu lange nachdenken, da ist es auch schon passiert, dass ich den Gigaliner von Hellmann übersehen habe:



Die so genannte "Warschauer Allee" aufgrund der vielen polnischen LKW ist ja normalerweise die Autobahn 2 (Berlin-Ruhrgebiet über Hannover)! Aber ich glaube, dass kann man inzwischen auf jede deutsche Autobahn ummünzen:



Ob an der Raststätte vorbei fahrend oder dort tatsächlich Rast machend - die vor Ort angetroffenen LKW waren alle auf ihre jeweilige Art und Weise interessant:

















Ich hoffe, Euch hat der Ausflug zur Meyer-Werft nach Papenburg genauso viel Spaß bereitet wie mir!

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Bis dann

Clemens