Man muss dazu sagen, dass die ganze Altstadt von den Baureihen her aufgeteilt wurde. D. h., jede einzelne VW-Baureihe hatte ihren eigenen Platz innerhalb der Altstadt von Hessisch Oldendorf. Das zentrale Mittelstück war dabei die „Lange Straße“ innerhalb der Altstadt, das ist nämlich eine reine Durchmesser-Straße gewesen, die von Ost nach West ging. Westlich des Innenstadt-Kreisels begann also die Aufstellung der Brezel-Käfer und am westlichen Ende der „Lange Straße“ standen dann die jüngsten Ovali-Käfer. Wer es noch nicht wissen sollte: Die Brezel-Käfer wurden von 1938 bis Mitte März 1953 gebaut. Danach wurde umgestellt auf das Ovali-Heck-Fenster. Es gab damals sogar Umrüstsätze vom Brezel-Heckfenster auf Ovali. Das hatte man damals schon aus Sichtgründen so angeboten! Dadurch sind natürlich solche Brezel-Käfer gar keine mehr. Wie viele umgerüstet wurden, weiß man nicht. Es gab zwischenzeitlich sogar wieder Rück-Umbausätze, um aus einem Ovali-Käfer, der ja vom Bauzeitraum her eigentlich eine Brezel darstellt, auch wieder zu einer solchen zu machen! Ist ja besser, als jemanden zur Minna zu machen, aber wirklich originalgetreu sind halt nur die Fahrzeuge, die gar nicht erst umgebaut wurden – egal wann!
Lange Rede – kurzer Sinn, hier ein kurzer Ausschnitt, wie die Fahrzeuge in der angesprochenen Straße standen:
Teilweise gefühlt bis in die Schaufenster hinein, damit man noch eine Durchfahrtgasse bilden konnte:
Man muss dazu sagen, dass das bis in die 70er Jahre hinein keine Fußgängerzone so wie heute gewesen ist – da wird es nicht erst eng, wenn sich damals in den 50er Jahren zwei Büssing 8000 begegnet sind …!
Die Farben waren eher im Pastellbereich angesiedelt, da man damals noch echte Probleme mit dem Lack hatte! Die allerersten VWs, die nach dem Zweiten Weltkrieg gebaut wurden, standen also auf dem Auslieferungsparkplatz in Wolfsburg und in der kurzen Zeit, bis sie abgeholt wurden, bildeten sich unter ihnen Pfützen mit Farbe! Jawohl, ob man es nun glaubt oder nicht, die Farbe tropfte, weil die Sonne drauf schien! Soviel zur damaligen Lackqualität! Man hat also von vornherein keine knallbunten Farben angeboten, weil sie sowieso nicht darstellbar gewesen wären damals – dieses Gelb ist also erst später aufgetragen worden:
Das hier ist leider ein Tiefflieger, noch dazu mit einer subtilen Botschaft:
Trotzdem kann so manche dunkle Farbe auch sehr edel wirken: