Wohlgemerkt: Kleinwagen bedeutete in der DDR zwangsweise Zweitakter! Als es also hieß, dass nur noch Kleinwagen (mit Zweitaktmotor) gebaut werden sollte, kamen bei den Firmen Sachsenring und dem IFA-Werk in Eisenach schlimmste Befürchtungen hervor, die sich dann auch bis 1989 bewahrheiten sollten! Denn statt des EMW 340 oder sogar dem Sachsenring P 240 mit ihren opulenten Sechszylindermotoren gab es nun knatternde stinkende Kleinwagen! Wenn man euch den 59er Cadillac wegnehmen und gegen einen Käfer eintauschen würde, denn würde es euch ebenso gehen! Tja, was kam nun nach dem IFA F9? Das war der AWZ P70 Zwickau, der im übrigen auch noch KEINE Kunststoff-Karosserie hatte, muss man vielleicht dazu sagen! Gleichwohl kommt mir gerade der Kombi erstaunlich groß vor, wenn man bedenkt, dass er nur einen 700 ccm-Motor mit 22 PS hat! Länge waren 3,74 Meter, also in etwa so groß wie in etwa ein Golf der ersten Generation!
Noch ein paar mehr Details zum AWZ P70 Zwickau:
Hier steht er neben seinem Enkel, dem echten Trabant P 601 mit Kunststoff-Karosserie:
Hier der Kombi, der nun wirklich größer aussieht als nur 3,74 Meter! Gebaut wurden übrigens nur rd. 30.000 Stück von 1955 bis 1959
Und das ist ein VW Karmann Ghia - fallig völsch!! Nein, das ist doch tatsächlich die Coupe-Variante vom P70 Zwickau, die verbotenerweise vom Werk selbst entwickelt wurde, weil der Trabant P50 als sein Nachfolger noch nicht fertig war und Produktionskapazitäten im Werk vorhanden waren:
Und so sieht dann der P50 aus. Er wurde später zum P 500, dann zum P 600, weil er einen auf 600 ccm vergrößerten Motor erhalten hat, der dann auch im P 601 zum Einsatz kam (18 bis 26 PS):
Man sieht schon, nicht alle heute vorhandenen Trabi P 50 sind noch original (der rechte hingegen schon, auch was die zeitgemäße Lackierungsvariante angeht):
Immerhin stark genug für einen Anhänger:
Der hier wurde offenbar großzügig optisch und auch akustisch getunt:
Hier greife ich etwas vor, zeige ich doch neben dem P50 schon einen Wartburg aus der 311er bzw. 1000er Serie:
Das war nämlich auch gleichzeitig der letzte P50/500/600er hier im Bericht, denn jetzt kommt sein Nachfolger, der P601, den wohl alle kennen:
Hah, einen P50 habe ich noch übersehen, hier die Kombivariante des P50 in einer langen Reihe von P 601ern:
Und hier kommen wir wieder zur Ausgangslage unseres Berichts, in dem historische Campingsituationen wie im Sommer 1989 am ungarischen Plattensee nachgestellt werden konnten:
Nun, der hier wurde erst nach der Wende 1989 umgebaut:
Und hier nun der endgültige Übergang zum Wartburg: